Leben & Familie, Podcast

Wann und wie kann eine Paartherapie helfen? Ein Interview mit Tabea Winkler  

Paartherapie - Tabea Winkler

Wenn es kracht – kann eine Paartheraphie helfen?

Jedes Paar kennt das aus eigener Erfahrung. Es ist nicht immer Sonnenschein, manchmal fliegen auch die Fetzen. Doch wenn sich die Fronten komplett verhärtet haben, und ein Paar wirklich nicht mehr weiterkommt, dann können Expert*innen wie Tabea Winkler helfen, bevor es zum hässlichen Bruch kommt. Tabea ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, ausgebildete Gesprächstherapeutin, selbst um die 50, und sie hat eigentlich alles schon gehört, was es an Problemen in der Partnerschaft gibt. Selbst Medien fragen bei ihr an, wenn es um Liebeskummer, Ehekrisen, Partnerschaftsprobleme, aber auch Depressionen, Burnout und Lebenskrisen geht. Also bin ich bei ihr genau richtig.

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Paartherapie um die 50: Wer kommt wann mit welchen Themen?

Wir haben inzwischen ja schon gelernt, dass sich unser Körper um die 50 verändert. Die Hormone spielen verrückt und das kann uns auch schon mal aufs Gemüt bzw. auf die Beziehung schlagen. Wenn dann noch äußere Begleiterscheinungen dazu kommen, wie der Auszug von Kindern oder Krankheit oder Tod der eigenen Eltern, dann verändert sich nicht selten auch etwas in der eigenen Lebenseinstellung und somit auch in der Partnerschaft. Hinzu kommt, dass Männer und Frauen unterschiedliche Bedürfnisse entwickeln. Und das übliche Kommunikationsproblem kennen wir ja auch nicht erst seit gestern.

Im Interview mit Tabea will ich wissen, wer wann mit welchen Themen zu ihr kommt. Ob eher Frauen oder Männer Rat suchen. Und was die typischen Probleme bei Paaren um die 50 sind. 

Tabea erzählt mir, dass es tatsächlich meist Frauen sind, die den ersten Schritt in Richtung Paartherapie machen. Wenn Männer anrufen, so sagt sie, sieht es in der Partnerschaft schon ziemlich schlimm aus. Wir wollen hier ja keine Klischees bedienen, doch viele Männer machen Probleme erst mit sich selber aus, bevor sie sich wirklich Rat holen. Ist der Damm dann allerdings gebrochen, dann sprudelt es nur so aus ihnen raus. So sind zumindest Tabeas Erfahrungen.

Tabea macht zu Beginn einer Beratung mit den Paaren erst mal Inventur und kommt „dabei sofort zur Sache“. Also ohne um den heißen Brei zu reden. Zuerst redet sie mit beiden zusammen und führt danach Einzelgespräche. „Ich muss ja wissen, was los ist“, sagt sie. Da macht es keinen Sinn, wenn einer etwas erzählt und der andere daneben sitzt und die Augen verdreht. Der Ausgangspunkt muss klar werden, ebenso der aktuelle Status. Und die Problemfelder müssen identifiziert werden. Also einfach raus mit der Sprache und allem, was das Herz bedrückt. Sonst macht das Ganze ja wenig Sinn. 

Die meisten Paar wissen sehr genau, was sie nicht mehr wollen, aber nicht unbedingt, was sie stattdessen wollen. Auch hier kann eine Paartherapie auf die Sprünge helfen, um einer Beziehung die Leichtigkeit und den Spaß vom Anfang zurückzugeben. 

Eins der häufigsten Paar-Probleme in unserem Alter ist es tatsächlich, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen. Hat man sich noch etwas zu sagen?  Wie verändern sich die Bedürfnisse? Wächst man eher zusammen oder auseinander? 

Schwierig wird es, wenn einer eine Affäre hat oder hatte. Wie geht man damit um? Hat die Beziehung dann noch eine Chance? Wobei die Intensität und Qualität von Affären bei Männern und Frauen meist unterschiedlich ist, sagt Tabea. 

„Schatz – wir müssen reden“. Müssen wir das wirklich?

Tabea und ich sprechen auch über die typische Midlife Crisis. Wobei Tabea der Begriff zu negativ ist. Man solle lieber von einer Bilanz reden und das solle man eigentlich viel öfter und schon viel früher machen als mit um die 50. Aber das könnt Ihr Euch selber anhören.

Lustig – und für mich überraschend – wird es, als Tabea und ich über Sexualität in der Beziehung sprechen.  Beziehungsweise über das, was dann meist nicht mehr vorhanden ist. Ich will hier nicht zu viel verraten. Hört es Euch an.

Ich will wissen, ob es einen Plan gibt, eine Schema F, das man auch anwenden kann, bevor man zur Paartherapie geht. Das scheint es nicht unbedingt zu geben. Denn die Probleme sind ja genau so individuell wie die Beziehung selbst. Miteinander reden hilft nicht immer. Und über Sexualität reden schon gar nicht. Wieder was gelernt. 

Auf die Frage nach einer Erfolgsquote, fragt mich Tabea: „Was ist Erfolg?“ Ziel ist nicht, die Paare auf Teufel komm raus wieder zusammen zu bringen, sondern für beide Partner das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Und wenn das in einer friedlichen Trennung mündet, dann kann das auch ein Erfolg sein.

Das Netz ist übrigens voll mit Ratgebern. Von allgemeinen Wegweisern bis zu Fragebögen und Tools. Wenn Ihr den ultimativen Tipp für eine glückliche Partnerschaft habt, dann gerne her damit! 

Kontaktdaten:

Praxis für Psychotherapie  – Tabea Winkler – Heilpraktikerin für Psychotherapie 

Hohenzollernstraße 20
30161 Hannover

Tel.: 0511 898 05 90
Mobil: 0177 384 64 00
E-Mail: info@winkler-therapie.de 

Mitglied im Verband freier Psychotherapeuten (VfP) 

www.winkler-therapie.de