Karos Kolumne
Auf die Maus gekommen
Wenn ich im Büro sitze, dann brauche ich Ruhe. Absolute Ruhe. Denn nur so kann ich mich am besten auf meine Texte konzentrieren. Kein Radio, keine Musik, kein Kater, der irgendwas von mir will. Der darf gerne unter dem Schreibtisch liegen. Oder auf dem Sofa oder auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch. Aber nicht auf dem Schreibtisch. Der ist tabu. Nicht, dass die Kater irgendwann anfangen, eigene Geschichten zu schreiben oder mit ihren niedlichen Tatzen irrsinnige Tastenkombis drücken, die den Rechner dann zum Totalabsturz bringen.
Ich sitze also heute am Rechner und schreibe. Und es raschelt. Kater eins liegt im Wohnzimmer, Kater zwei ist draußen. Plötzlich stinkt es nach Katzenpups. Kann nicht sein. Ich schaue noch mal unter den Schreibtisch und noch mal aufs Sofa. Kein Kater. Mir schwant Böses. Da ich jetzt beim Schreiben eh schon unterbrochen wurde, untersuche ich das Sofa. Das hat ein Teil zum Ausziehen, damit ich es auch als Gästebett nutzen kann. Ausgezogen und gleich wieder reingeschoben. Denn ich hab das Übel gesehen. Mäuseköttel und Mäusepippi und das auf MEINEM Sofa. Geht’s noch? Was machen eigentlich die Kater den ganzen Tag?
Ich gehe jetzt los und suche ein paar Fallen, die ich mit Schokocreme füllen werden. Das funktioniert immer. Ich habe mich jetzt ehrlich gesagt nicht getraut, in das Fach unter dem Fußteil zu schauen. Ich hoffe, dass es sich um eine einzelne Maus und nicht gleich um eine ganze Familie handelt. Jetzt hab ich Angst. Nicht vor der Maus, sondern eher vor dem, was sie mit meinem Gästesofa gemacht hat.
P.S.: Die Maus ist abgehauen, die Falle leer. Aber Kater eins sah sehr zufrieden aus….